40. GP Olten 2014

40. GP Olten 2014

Text: Stephan Kainersdorfer

Bereits am Morgen legten die Junioren (U19) einen erfreulichen Kampfgeist an den Tag und boten ein spannendes Rennen. Währendem man sich auf den ersten drei von fünfzig Runden noch „beschnupperte“, ging es kurz vor der ersten von zehn Wertungen richtig zur Sache. Die erste Maximalpunktzahl holte sich Mathias Studer vom Studer Raceteam vor Mario Spengler, Diessenhofen. Nach der Punktevergabe zog Matteo Schneiter vom CI Ostermundigen durch und gewann die zweite Wertung. Ihm konnten nur noch die beiden Erstgenannten folgen. Nach elf Runden zog ein Quartett mit Mario Spengler, Lukas Steiner, Valentin Kiser und Sven Uhlmann weg. Bereits eine Runde später konnte nur noch Lukas Steiner dem stark fahrenden Mario Spengler folgen. Eine weitere Runde später musste Steiner wegen Sturz das Rennen aufgeben.

Bei Rennhälfte betrug der Vorsprung des alleine vorausfahrenden Favoriten 48 Sekunden auf das Feld. Selbstredend, dass der Flüchtling die nächsten vier Wertungen überlegen für sich entschied. Als klar stärkster Fahrer im verbliebenen Feld holte sich Matteo Schneiter gleich zwei mal die restlichen Punkte.

Kurz nach Rennhälfte betrug der Rückstand des Feldes gegen anderthalb Minuten. Wenig später kam es zum entscheidenden Rundengewinn von Mario Spengler. Die siebte Wertung entschied Elias Wenger aus Wetzikon, als neue Spitze des Feldes, für sich vor Matteo Schneiter. Dieser setzte sich auch in der folgenden Wertung erfolgreich durch, diesmal vor dem Pfaffnauer Sven Uhlmann und Matthias Studer. Neun Runden vor Schluss wollte es der mit einer Runde Vorsprung führende Mario Spengler nochmals wissen und griff an. Einzig Sven Uhlmann konnte ihm folgen. Die Beiden spannten zusammen und hielten bis ins Ziel durch. Weil sich Uhlmann noch die beiden letzten Wertungen sichern konnte, vor allem die Letzte, mit doppelter Punktzahl, gelang ihm noch der Sprung aufs Podest.

Am überlegenen Sieg von Mario Spengler gab es nichts zu rütteln. Auch wenn ihm der Rundengewinn nicht gelungen wäre, hätte die hohe Punktzahl zum Erfolg gereicht. Mit Matteo Schneiter auf dem Ehrenplatz konnte sich einer der weiteren Favoriten in Szene setzen.

Auf einem hohen Niveau stand das Frauenrennen. Die bereits international in Erscheinung getretenen Fahrerinnen des Astana BePink – Teams, aber auch das Bigla Women Team legten ein so hohes Tempo vor, dass bereits nach wenigen Runden die ersten abgehängten Fahrerinnen verzeichnet werden mussten. Vor allem für die beiden Juniorinnen Tanja Schmid und Sarah Steiner war das Rennen eine Nummer zu gross. Das Durchhalten des Duos lohnte sich allemal, gingen doch einige Sympathie-Prämien für die Beiden ein.

Vor allem Désirée Ehrler vom Bigla Women-Team war immer wieder fürs Tempomachen besorgt und sicherte sich damit die erste und dritte Wertung, einmal vor der Russin Kseniia Dobrynina vom Team Astana BePink und einmal vor der Schweizermeisterin Mirjam Gysling vom Haibike by Wolf Cycling.

Sehr aufmerksam ging die oesterreichische Strassenmeisterin Jaqueline Hahn vom Bigla Women Team jedesmal mit und holte sich damit regelmässig Punkte. Einem Vorstoss von Larissa Brühwiler und der Italienerin Ana Maria Covrig kurz vor der sechsten Wertung war kein Erfolg bescheiden. Die Beiden wurden wieder gestellt und mussten sogar die Einholenden ziehen lassen. Nur eine Runde später zog ein Quartett mit Kseniia Dobrynina, Jaquelin Hahn, Désirée Ehrler und Makhabbat Umutzhanova aus Kasachstan entscheidend weg. Die Mannschaftstaktik begann zu spielen und man liess Mirjam Gysling und die wenigen, die noch konnten, im Feld erfolglos Nachführarbeit leisten. Kurz vor der zweitletzten von zehn Wertungen wies die Spitze einen Vorsprung von über einer halben Minute auf das Feld auf. Während dieser Vorausfahrt holte die spätere Siegerin Désirée Ehrler nochmals entscheidend Punkte, musste diese doch nur einmal Jaquelin Hahn der Vortritt lassen. Fünf Runden vor Schluss wurde das Quartett von Larissa Brühwiler und der Italienerin Dalia Muccioli eingeholt. Die letzte und doppelt zählende Wertung gewann Désirée Ehrler überlegen vor Jaqueline Hahn und Dalia Muccioli. Das Feld lag im Ziel über dreissig Sekunden zurück und so kam es, dass Mirjam Gysling trotz vielen Punkten, drei Fahrerinnen den Vortritt lassen musste, die weniger Punkte auf dem Konto hatten. Nach dem Rennen zeigte sich Désirée Ehrler überglücklich über den Erfolg. Dieser sei nicht selbstverständlich und auch nicht erwartet worden. Die Siegerin hatte am Vortag an einem langen und harten Weltcuprennen in Belgien über 120 km den feinen 3. Rang belegt und war erst weit nach Mitternacht in die Schweiz retour gekommen. Martina Weiss vom Bigla Women Team konnte für einmal nicht ganz vorne mithalten, sah sich aber mit dem Gewinn des Goldsprints für die Bemühungen entschädigt.

Stadtrat und OK-Präsident Peter Schafer startete das Behördenrennen über fünf Runden. Schade, dass nur so wenige den Start gewagt haben. Zu verlieren gab es nichts, es gab nur Gewinner. Der zu Beginn führende Benvenuto Salvodelli war wohl zu schnell gestartet, denn er wurde nicht nur von Ulrich Dieter ein- und überholt, sondern auch vom nachmaligen Sieger David Tschan gleich stehen gelassen. Nicht weniger spannend ging es im Mittelfeld zu und her, wo um die Plätze gekämpft wurde. Hoffnung gab es für die immer auf dem letzten Platz liegende Beatrice Schaffner, als diese vor Inangriffnahme der Schlussrunde, im Aufstieg nach dem Ziel, zum Trimbacher Gemeinderat Walter Hürst aufschliessen konnte. Dieser konnte sich jedoch in der Abfahrt nochmals leicht absetzen.

Bei strömendem Regen wurde die Elitefahrer von Ehrenstarter Marcel Summermatter auf die hundert Runden geschickt. Dieser hatte bereits 1976 und 1980 das damalige Bifang Kriterium gewonnen und war mehrfach auf dem Ehrenplatz dieses Rennens anzutreffen. Nach wenigen Runden wurde das Feld in die Länge gezogen und vor allem die Mitglieder das Nationalteams von Katar waren klar überfordert.

Bereits nach acht Runden war ein Trio mit Théry Schir vom EKZ Racing Team, Pascal Dieterich vom Team Hörmann und Lukas Jaun vom Roth-Felt Cycling Team ausgerissen. Diese Fahrer machten bis zur achten Wertung die Punkte unter sich aus. Zweimal holte sich Lukas Jaun die Maximalpunktzahl, dreimal war dies Théry Schir. Wie sich später herausstellen sollte, hätte Pascal Dieterich weitere Punkte nötig gehabt, denn als stärkster Fahrer im Feld holte sich der neue U23-Schweizermeister Fabian Lienhard vom EKZ Racing Team nicht nur die restlichen Punkte, sondern schloss mit dem Feld zwanzig Runden vor Schluss zur Spitze auf. Währenddem sich Théry Schir auch die zweitletzte Wertung holte, setzte sich Fabian Lienhard klar vor Jan-André Freuler vom Team Hörmann im Schluss-Sprint durch. Mit diesem Effort und der doppelten Punktzahl konnte er den lange Zeit an dritter Stelle liegenden Pascal Dieterich noch überholen. Von den regionalen Fahrern konnte einzig Michael Kyburz vom Bike Club Olten punkten und sich damit einen Platz in den Top Ten sichern. Till Dreier vom Team Hörmann kam erst gegen Schluss in Fahrt, als es galt, den stark abbauenden Dieterich noch ins Ziel zu bringen. Lukas Jaun sicherte sich nebst dem Ehrenplatz den Goldsprint. Die offensive Fahrweise und erst noch in so einem horrenden Tempo, die Steigung beim Ziel sowie die Kurven bei Regennässe haben das ihre dazu beigetragen.

Ranglisten

Rangliste Behördenrennen
Rangliste Herren U19
Rangliste Frauen E/B
Rangliste Herren E/A/M/U23

Bilder

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